Pädagogik

Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit

WuppKids ist eine interkulturelle Einrichtung.

Bedingt durch das Einzugsgebiet und dem Interesse in Wuppertal lebenden Kulturen, treffen viele Nationen und Sprachen in der Kita aufeinander. Die Gestaltung des Zusammenlebens mit dem mehrsprachigen Team hat in unserer interkulturellen Gesellschaft für die Kinder eine Vorbildfunktion. Ein Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit ist, die interkulturelle Erziehung der Kinder als soziale Grundstruktur miteinander zu erleben und zu gestalten, in der sich jedes Kind wiederfinden kann.

Die Kinder und Familien sollen Ihre „Spuren” in unserer Einrichtung hinterlassen und sich mit ihrer Kultur auch in der Raumgestaltung wiederfinden können bzw. diese mitgestalten. Das können Deko-Artikel von zu Hause, aber auch selbstgestaltete Bilder sein. Uns ist es wichtig, aufzuklären und Vorurteilen vorzubeugen.

Wir sprechen in Morgen- und Schlusskreisen über die Hintergründe verschiedener Feste, die bei uns Kindern vertretenen sind. Wir setzen jedes Jahr neue Schwerpunkte, welche Feste wir gemeinsam feiern.

Kinder sind für das „Andersartige” sehr aufgeschlossen, diese möchten wir erhalten und pflegen. Sie werden durch das soziale Miteinander an Erfahrungen reicher und auf das multikulturelle Zusammenleben durch die Entwicklung ihrer Persönlichkeit vorbereitet. Das interkulturelle Miteinander soll in unserem Kindergarten natürlich in den Alltag einfließen, indem Rahmenbedingungen geschaffen werden, die einen Austausch über die Werte und Normen jeder einzelnen Familie möglich machen.


 

Bereiche der elementaren Erziehung von 2 bis 6 Jahren

Jedes Kind ist ein Individuum und bringt seine eigene Persönlichkeit mit in unseren Kindergarten. Eine liebevolle Atmosphäre der Annahme zu schaffen, in der Kinder sich wohlfühlen und mit all ihren Facettenwachsen können, ist die Grundvoraussetzung jeder Entwicklung und uns ein wichtiges Anliegen. Oberstes Ziel der Elementarpädagogik im Kindergarten ist die individuelle stärkenorientierte ganzheitliche Förderung des Kindes, die sich an den pädagogischen Grundsätzen zur Bildungsförderung orientiert. (s. § 13 KiBiz)


 

Eingewöhnung der Kinder

Am ersten Tag der Eingewöhnung kommen die Eltern gemeinsam mit Ihrem Kind und erleben einen Vormittag bei uns. So fällt es Ihrem Kind leichter, sich auf den Kindergarten einzulassen und die anderen Kinder und Mitarbeiter kennenzulernen. Natürlich haben die Eltern auch die Möglichkeit, schon vor dem Beginn der Kindergartenzeit mit ihrem Kind an einigen Terminen schnuppern zu kommen.

Außerdem wird so die Möglichkeit geschaffen, dass Sie sich mit den Mitarbeitern über die Gewohnheiten und Vorlieben Ihres Kindes austauschen können. Beim gemeinsamen Wickeln oder auch Spielen mit Ihnen und Ihrem Kind haben die Mitarbeiter Gelegenheit, eine erste Kontaktaufnahme zu gestalten, somit könnte mit der Zeit ein vertrauensvolles Verhältnis entwickelt werden. Im weiteren Verlauf entscheiden wir individuell mit Ihnen, wie die Eingewöhnungszeit gestaltet wird, um die emotionale Entwicklung Ihres Kindes ebenso wie Ihre Lebensumstände (z.B. Berufstätigkeit) zu berücksichtigen. Auch ein Kuscheltier oder der Schal einer Bezugsperson kann dem Kind während der gesamten Eingewöhnung ein Gefühl der Geborgenheit geben


 

Kognitive Entwicklung

Eine weitere Aufgabe besteht darin, dem Kind die Möglichkeit zu geben, seine geistigen Fähigkeiten zu entwickeln. Mit Hilfe vielfältiger Impulse wecken und erhalten wir die Lernfreude und –bereitschaft (z.B. Tischspiele, Spiele mit Farben, Zahlen und Formen, Konstruktionsspiele, Beobachtungen von Vorgängen in der Natur und Technik, Konzentrations- und Reaktionsspiele, Kennenlernen von Begebenheiten des alltäglichen Lebens, Lust am Experimentieren, Gespräche, Lieder, Bücher, Geschichten konzentriert folgen und deren Inhalte wiedergeben).

Dabei geben wir den Kindern ausreichend Gelegenheit zum freien und selbst gewählten Spiel, damit sie eigene Lern- und Lebensrhythmen entdecken. Darüber hinaus finden dem Entwicklungsstand der Kinder entsprechend kognitive Herausforderungen auch in alltäglichen Abläufen ihren Platz. „Wo gehören die Stifte hin?” „Schaffe ich es mir zu merken, dass ich nach dem Frühstück mit all seinen Anforderungen wieder an meinen zuvor gewählten Spielort zurückzukehre?”


 

Entwicklung von Phantasie, Kreativität und Experimentierfreude

Vielseitige Impulse müssen gesetzt werden, um die vielseitigen Fähigkeiten von Kindern zu wecken und unter Berücksichtigung der individuellen Neigungen und Begabungen zur Entfaltung zu bringen. Die Kinder werden von uns angeregt, eigene Ideen zu entwickeln und darzustellen. Sowohl im schöpferischen Bereich als auch im Rollenspiel.

Träume, Phantasien und Emotionen sind starke Mittel der Ausdruckskraft und sensibilisieren das Empfindungsvermögen. Darum sind sie ein wichtiger Bestandteil der kindlichen Entwicklung. Hier können Kinder ihre Kreativität nicht in straff organisierten Lernprozessen entfalten, sondern in offenen Situationen, in denen sowohl angemessene Formen der Anregung als auch uneingeschränkte, gestalterische Spontanität bestimmend sein können.

Sie erleben und erweitern ihre Fähigkeiten, das heißt zum Beispiel sie reißen Papier, schneiden, kleben usw. machen Erfolgserlebnisse, wodurch ihr Selbstbewusstsein und Vertrauen in sich gestärkt werden. Das selbständige Gestalten auch eines „bescheidenen” Ergebnisses ist wertvoller, als das „perfekte Bild”, das infolge weitreichender Erzieherhilfe zustande kommt. Über verschiedene Angebote und die Vermittlungen von Techniken, erhalten die Kinder bei uns das „Handwerkszeug”, um sich zunehmend besser ausdrücken zu können.


 

Bereich der Lebenspraxis und der Naturerfahrungen

Durch gemeinsame und regelmäßige Ausflüge in die Natur machen wir den Kindern ihre Umwelt transparent. Sie erfahren Dinge in ihrer Umgebung einzuordnen, zu differenzieren und zu bewerten. Das Interesse der Kinder an der Natur greifen wir auf, um ihr Wissen zu erweitern und um ihnen einen sachgemäßen und verständnisvollen Umgang mit Lebewesen zu vermitteln. Sie erfahren, sich mit der Bedrohung der Umwelt auseinanderzusetzen und sich für ihren Schutz einzusetzen. Die Kinder beschäftigen sich mit den Tieren und Pflanzen im Außengelände und lernen diese als wertvolle Lebewesen kennen. Bei Ausflügen erleben die Kinder den Straßenverkehr und setzen sich mit den Regeln und Gefahren auseinander. Uns ist es wichtig, die Kinder zu unterstützen, damit sie aktuelle Ereignisse in ihrem Erfahrungsbereich verarbeiten können. Im Umgang mit lebenspraktischen Dingen, wie Kleidung, Nahrung, Spielzeug und anderem, vermitteln bzw. ermöglichen wir den Kindern weitgehend selbständiges, verantwortliches und tolerantes Handeln.


 

Selbständigkeit

Hilf mir es selbst zu tun.

Maria Montessori

WuppKids öffnet viele Möglichkeiten, Kinder in ihrem Wunsch selbst zu handeln und zu unterstützen, in dem wir sie in alltägliche Abläufe mit einbeziehen. Zum Beispiel das Gießen der Blumen. Sie machen neue Erfahrungen und erhalten Freiräume, um Verhaltensweisen zu erproben und ihr eigenes Tun zu festigen. Das findet statt bei der Kontaktaufnahme zu anderen Kindern oder beim eigenständigen An- und Ausziehen in der Verkleidungsecke. Auch passen wir das Abräumen und Decken des Tisches, und das Erfüllen kleinerer Aufträge dem individuellen Rhythmus und dem Alter der Kinder an. Durch positive Bestätigung oder eine helfende Hand erleben die Kinder eine Atmosphäre, in der sie in ihrer Selbständigkeit wachsen können und so zunehmend eigenständig die Anforderungen des täglichen Lebens bewältigen können. Zum Beispiel das Sortieren der persönlichen Dinge, der Gang zur Toilette oder die Wahl des Spielortes.


 

Sprache und Sprachentwicklung

Sprache ist das in unserer Gesellschaft prägnanteste Ausdrucksmittel, aber auch Kinder erleben schon Sprachlosigkeit. Vielleicht erzählen uns auch die Gesichter der Kinder oder die Körperhaltung was in Ihnen vorgeht. Bei uns bestimmen die Kinder den Zeitpunkt selbst, wann sie sich sicher genug fühlen, sich zu zeigen und einen aktiven Wortschatz nutzen.

Die geschulten Mitarbeiter wählen eine kindgerechte Sprache und schaffen bewusst Impulse, um die Kinder in ihrer Sprachentwicklung optimal begleiten zu können. Zum Beispiel in der Erzählrunde im Morgenkreis, über Reim- und Rhythmikspiele, Silbenbildung oder bei der Nacherzählung einer Bilderbuchbetrachtung.

Auch in alltäglichen Situationen, wie beispielsweise dem Frühstück oder dem Guten-Morgen-Gruß machen Kinder vielfältige Erfahrungen mit Sprache. Auch die Kleinsten erleben hier Sprache als Ausdrucksmittel. Im Freispiel werden bei uns jedem Kind von den Teammitgliedern individuelle Gesprächsangebote gemacht, um den Wortschatz, und die Sprechfreude zu erweitern und beizubehalten.

Die Unterstützung der Sprachentwicklung findet in alltäglichen Abläufen ihren Platz. So erfahren die Kleinsten über Fingerspiele beim Wickeln Klangmelodien, welche sie nachahmen und so ihre eigene Sprache erweitern.

In unserer Kita werden sowohl Migrantenkinder als auch deutsche Kinder an die deutsche Sprache herangeführt und vorhandene Sprachkenntnisse aufgegriffen und beim miteinander-Sprechen spielerisch erweitert.

Die Erstsprache und somit auch die Identifikation mit der Familiensprache des Kindes werden nicht unterdrückt.

Sprache bedeutet Identität, der Umgang mit dieser bedeutet Wertschätzung der eigenen Person und Bestätigung der Ich-Stärke. Durch Vorlesen von Geschichten und Singen von Liedern in unterschiedlichen Sprachen wird das emotionale Wohlbefinden der Kinder in unserer Einrichtung ernst genommen und gesichert.

Die Kinder erleben mit ihren Wünschen und Bedürfnissen absolute Annahme in ihrer akuten Situation, da ihre Zweisprachigkeit bei unserem pädagogischen Personal möglichst aktiv aufgefangen und akzeptiert wird und so sprachliche Missverständnisse und Konfliktsituationen vermindert werden und Lösungsmöglichkeiten für Kinder optimiert werden.


 

Soziale und emotionale Persönlichkeitsentwicklung

Es ist von großer Bedeutung, dass Kinder Regeln des demokratischen Zusammenlebens erfahren. Grundvoraussetzung dafür ist es, ein Klima zu schaffen, in dem Toleranz der unterschiedlichen Weltanschauungen, Religionen, Nationalitäten und des sozialen Umfeldes geübt und gefestigt werden. Den Kindern soll bei uns die freie Entfaltung der Persönlichkeit gewährt werden. Die Freiheiten des Einzelnen sind mit seiner Verantwortung in der Gruppe untrennbar verbunden. Die Kinder kommen aus unterschiedlichen sozialen, kulturellen und ethnischen Gruppen.

Jedes Kind bringt seine eigene Persönlichkeit, Stärken und Schwächen mit, diese behandeln wir respektvoll und pfleglich.

Die Stärkung des Selbstwertgefühls und des Selbstvertrauens gibt den Kindern die Möglichkeit, zu starken Persönlichkeiten heranzuwachsen. In der Gruppe erleben sie Ängste, Konflikte und Aggressionen ebenso wie Freude und Vertrauen in sich selbst und miteinander. Die Fähigkeit, solche Gefühle weiterzugeben, wollen wir erhalten und mit Hilfe der eigenen Sprache, der Mimik, durch Gesten, Symbole oder durch sachliche Leistungen fördern.

Wir wollen eine freundliche, geborgene und herzliche Atmosphäre schaffen, die auch genügend Freiraum zulässt, damit Kinder Freundschaften und enge emotionale Bindungen zu Einzelnen aufbauen und erleben können.


 

Motorische/ sensomotorische Entwicklung

Lass mich es tun und ich werde es verstehen

Konfuzius

Die sensomotorische Entwicklung ist die Entwicklung der sinnlichen Wahrnehmung und die Abstimmung und Koordination der Bewegungen. Sie stellt eine entscheidende Grundlage für die emotionale, soziale, kognitive und die Sprachentwicklung der Kinder dar und beeinflusst somit deren gesamte Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklung. Um ihre sensomotorischen Fähigkeiten zu entwickeln, sind die Kinder mit einem natürlichen Bewegungsdrang und einer bewundernswerten Experimentierfreude ausgestattet. Sie experimentieren, probieren, scheitern, wiederholen, variieren und üben. Sie robben, krabbeln, rutschen, springen, balancieren und klettern. Dabei setzen sie sich durch ihre natürliche Neugier vielfältige Erfahrungen aus, durch die sie ihre sensomotorischen Fertigkeiten weiterentwickeln.

In Bewegung sein heißt, sich selbst positiv zu erfahren, sich zutrauen, wie Ausdauer und Konzentrationsbereitschaft zu entwickeln. Das Vertrauen in die eigenen motorischen Fähigkeiten und die dementsprechende Selbsteinschätzung des Kindes werden gestärkt.

Diese Entwicklung zu beobachten und zu fördern ist eine wichtige Aufgabe in unserem Kindergarten. Wahrnehmungsspiele, Übungen zur Körpererfahrung und Sinnesübungen bilden einen wichtigen Aspekt unserer ganzheitlichen Erziehung.


 

Begleitung des Sauberwerdens

Der Aufbau des Selbstvertrauens ist Grundlage für die zunehmende Selbständigkeit der Kinder, zu der auch das Sauberwerden zählt. Kinder fühlen in sich hinein und übernehmen die aktive Rolle mit einem eigenen Zeitplan. Wir unterstützen die Kinder dabei, in dem wir ihren Zeitplan akzeptieren und sie einfühlsam in ihrer Rolle wachsen lassen. Auch beim Wickeln achten wir auf einen respektvollen Umgang an einem angenehm gestalteten Platz. So hat der Erzieher die Möglichkeit dem Kind, sowohl die ungeteilte Zuwendung zu kommen zu lassen, als auch die Privatsphäre jedes einzelnen Kindes sensibel einzuhalten. Denn gewickelt werden bedeutet für uns nicht nur Hygiene sondern die Verknüpfung von Entwicklung und Geborgenheit.


 

Methoden der pädagogischen Arbeit

In der Umsetzung der pädagogischen Arbeit mit den Kindern orientieren wir uns methodisch an den Grundlagen des situationsorientierten Ansatzes. In der Papagei Gruppe arbeiten wir jedoch auch nach dem teil ­offenen Konzept, welches sich auch in einem großen Raumangebot wiederspiegelt. Der situationsorientierte Ansatz besagt, dass alle bzw. möglichst viele Entwicklungsbereiche während einer Tätigkeit durch die Kinder selbst unterstützt werden. Die Kinder erfahren bei uns diese Selbstaktivität, die sie in individuell geschaffenen Funktionsbereichen in unserer Einrichtung umsetzen. Die Raumgestaltung und das Materialangebot bauen aufeinander auf und laden zu neuen Lernanreizen und Experimenten ein.


 

Freispiel

Während der Freispielzeit wählen die Kinder den Spielort und -partner, sowie die Tätigkeit selbst. Die tägliche Freispielphase bildet die Beobachtungsgrundlage für die situationsorientierte Projektarbeit.


 

 

Rituale

Rituale (gemeinsamer Begrüßungs- und Abschlusskreis) und Regeln (z.B. „Wir lassen uns gegenseitig Ausreden”, „Wir lachen niemanden aus”) geben den Kindern Orientierung und Sicherheit.

Jedes Kind ist anders und braucht somit neben den festen auch ganz persönliche Rituale, wie das Verabschieden zu einer bestimmten Zeit, an der Tür oder das Winken am Fenster. Rituale können einem Kind helfen, sich von dem Schnuller oder dem Spielzeug zu lösen, um sich auf eine neue Aktivität einlassen zu können. Neben Ritualen bilden auch feste Bezugspersonen eine sichere Konstante für das Kind.

Der Morgenkreis ist für den einen die Möglichkeit die anderen Kinder zu begrüßen, etwas Neues zu erfahren wie zum Beispiel was aktuell im Kindergarten geschieht. Für den anderen ist das der Moment, wo er in den Tag ohne Mama oder Papa startet. Ebenso ist der Schlusskreis für das eine Kind ein Verabschieden von den anderen Kindern und ein Einstellen auf die Ankunft der Eltern und für die anderen der Beginn eines weiteren Abschnittes im Kindergarten, nämlich die Essenssituation.

Auch das Essen und Schlafen gehört bei den jüngeren Kindern zu festgelegten wichtigen Ritualen, die sie jedoch zu unterschiedlichen Zeitpunkten beanspruchen. Die Kinder brauchen Erwachsene, die sie in ihren Bedürfnissen erkennen. Im Austausch mit den Eltern bemühen sich die Mitarbeiter, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, in der die Kinder sich angenommen und aufgehoben fühlen. Wann schläft das Kind für gewöhnlich, schläft es überhaupt noch? Hat das Kind bestimmte Wickelzeiten oder andere Rituale, die es von zu Hause kennt?

 

 

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